Humorvolle Gründungsgeschichte

....von Konsulent Karl Stiegler Ehrenbürger der Gemeinde Suben

 

Die Gründung von Suben

 

Mach` ma a kloane Arschlingroas:

Im Jahre 1050 wars,

da hat da drin gegen Fornbach einö

a Graf regiert, a gwisser Heinö.

Der Graf war damals, ohne Zweifö

ein ausgesprochen reicher Teifö,

dem hat alls ghört, dös ganz Revier,

weil wann er gsagt hat: Dös ghört mir

na wars ebn so, na hats eam ghört

und koana hat da aufbegehrt

dös hat da Heinrich ebn beschlossen

und d`Leut san vor Respekt zerflossen!

Graf Heinö, drent im heutigen Boan

so ham ma in da Schui erfahrn

is net vor Reichtum übergschnappt

Nur hat er halt 2 Töchter ghabt

so Teenager wia mans heut nennt,

dö habm a Arbeit a nia kennt

und warn halt sehr dran interessiert,

dass s`Geld dahoam net grablert wird.

Tuta und Himiltrud hams g`hoaßen,

na und dö zwoa verwöhnten Goaßen

ham seinerzeit da z`Vornbach drunten

dös dolce Vita scho erfunden.

Z`toan hams nix ghabt jahraus, jahrein

jetzt fallt ea lauter Bledsinn ein

und so hat eines Tags dö Tuta

zum Vater gsagt und zu da Mutter,

paßts auf i mach als dernier crie

am Inn a Riverboat Partie!

(Heut hoaßt dös Party, wanns gern wolln

doch damals warns nu net s g`schwolln!)

Na guat, dö Tuta sagts dö Knecht,

dass sie gern innabwärts roasen mecht,

und so habm dö a mordstrum Zuin

innaufwärts ghandelt, wia dö Wuidn

und Tuta is mit Ross und Wagn

und ihre Boyfriends sozusag`n

am Landweg auffö, dass´s grad rauscht

und z`Obernberg hams Fahrzeug tauscht.

Dö Knecht ham d`Rösser hoam zum Herrl

und d`Tuta mit dem ganzen Gschwerl

is in dö Zuin, dö war schen voi

und na hams abglegt mit ahoi!

Dö ersten Meilen wars ganz grüawö,

sö schlagen den obligaten Wirbö,

Radau muaß sein bei junge Leut,

aber bereits nach kurzer Zeit

da wird da Himmel schwarz wia d`Nacht,

a Wöda kimmt, es blitzt und Kracht,

a Sturm bricht los, da Inn schlagt Welln

und d`Tuta und dö ganzn Heldn

stelln fest im Boot – (Kasweiß im G´fries)

dass d`Seefahrt gar net lustig is.

Da hängans drin jetzt im Schinakl,

da oane winselt wia a Dackl,

dö andern jammern, schrein und beten,

ja bitt enk gar schen tats uns retten,

oa falln in Ohnmacht, oa ham `brocha,

beim andern hat ma d`Angst scho grocha,

kurzum ein Chaos war, a Panik

weit ärger wia auf da Titanik!

Zwoa Kilometer drober Subm

da tuats an Blitzer und tschinbum

und neben da Pletten haut da jötzt

da Blitz in`s Wasser, dass`s grad fötzt.

So funkt die Tuta SOS – glei an die himmlische Adress

macht ein Gelübde und an Schwur

und sagt: „Wo`s uns mit unserer Fuhr

an Land schwemmt, dort bau i am Inn

aus Dankbarkeit a Stiftung hin,

so groß, dass`s d`Leut von weither sichten,

wos kost´wird scho da Papa richten.“

Und siehe da, da Surm lasst nach

und ausg´rechnet beim Subnerbach,

dort hat´s es langsam zuwö trieb´m.

Und kniaschlotternd sans hänga blieb´m.

Sö warn g`rettet, alls in Butta,

und wieder z´Vornbach hat die Tuta

kurz g´sagt, nach dera Katastrophen:

„Papa heut wär i bald dasoff´n,

aber zum Glück hat all´s nu klappt

wir ham halt doch an Engel g´habt,

der hat uns g´holfen und uns g´rett,

brauchst aber net recht glücklich schaun,

du muaßt nämlich jetzt a Kloster baun!“

Und große Leut warn früher stramm,

was dö einmal versprochen ham,

dö ham dös g´haltn, dös war ganz klar,

a wann da koa Vertrag da war.

Heut geht alls schriftlich und vertraglich

und s`Einhaltn is dann allwei fraglich.

So is in Suben dös Kloster word´n

um dös sich in den späteren Jahrn

da heutige Ort entwickelt hat.

Wir san koa Markt, wir san koa Stadt,

und trotzdem kennan uns sehr viel!

Wir san oft unfreiwilligs Ziel,

Suben is ganz kurz g´sagt, eben ein Fleck,

da kimmst leicht her, und sehr schwer weg!